11.09.21
20:30 Uhr, Kohlmarkt
Ausgehen – ausgelassen Feiern – Tanzen – vielleicht einen Schnaps zu viel trinken. Vielen Menschen fehlt das während der Pandemie sehr. Während einige wahrscheinlich ausschließlich positive Erinnerungen haben, kehrt für viele FLINTA* mit dem Nachtleben auch der Spießrutenlauf zurück. Wir wollen feiern, aber auch sicher sein.
Also stellen wir uns vor jeder Clubnacht dieselben Fragen:
- An welchen Orten fühlen wir uns sicher – und welche sind bekannt für übergriffige Gäste und Mitarbeiter*innen?
- Was ziehe ich an, damit ich auf dem Weg in den Club nicht blöd angemacht werde?
- Vielleicht lieber nicht allein losgehen?
- Um gut auf mein Getränk aufzupassen: lieber Hand aufs Glas oder den Daumen auf den Flaschenhals? Niemals das Getränk unbeaufsichtigt stehen lassen!
- Lieber sagen, dass ich einen Freund habe – weil Männer das im Zweifel eher akzeptieren als ein Nein?
- Und wie nach Hause? Zu Fuß mit dem Schlüssel zwischen den Fingerknöcheln und dem Pfefferspray in der Hand? Mit mehreren – aber dann nur mit Menschen, denen wir vertrauen. In der Tram dort, wo ich von Fahrer*innen gut gesehen werden kann? Allein im Taxi?
Wenn uns etwas zustößt, bleibt die Frage ob und an wen wir uns für Hilfe wenden können. Vertrauen wir uns Freundinnen an? Rufen wir Türsteherinnen oder das Barpersonal dazu? Wie werden sie reagieren? Wenn ich mich an die Polizei wende, wird mir dann überhaupt geglaubt?
Wir haben keinen Bock mehr darauf, uns einschränken zu lassen! Wir haben keinen Bock mehr darauf, für Dinge, die uns angetan werden, verantwortlich gemacht zu werden! Uns reicht’s! Gemeinsam wollen wir auf die Straße gehen, denn das Nachtleben gehört auch uns!
Für ein Nachtleben nach der Pandemie fordern wir:
- Angstfreie Straßen, auch wenn es dunkel ist!
- Sichere Partys für alle Beteiligten!
- Kompromisslose Unterstützung für die Betroffenen von Übergriffen!
- Safer spaces und Awareness in der Clubkultur!
Kommt, wir holen uns die Nacht zurück! Reclaim The Night!