Das Patriarchat enteignen! Feministisch aus der Krise
Patriarchat heißt Dauerkrise!
Das Patriarchat und der Kapitalismus haben uns in eine nicht mehr enden wollende Reihe von Krisen gestürzt: Kriege, Inflation, Pandemie, das Gesundheitssystem kollabiert, die Klimakrise wütet unerbittlich — vor allem im globalen Süden. All diese Krisen, die unsere Gegenwart bestimmen, treffen FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter*, Nonbinäre, Trans*, Agender) aus unterschiedlichen Gründen am härtesten. Dabei gehen diese Entwicklungen letztlich alle auf das Konto von patriarchalen und kapitalistischen Mustern.
Doch in jeder Krise steckt die Möglichkeit eines radikalen Neuanfangs. Krisen können ein Weckruf sein, mit einem festgefahrenen System zu brechen. Es ist an der Zeit, das Patriarchat zu enteignen!
Unterdrückungsmuster
Das Patriarchat folgt stets einer zweigeschlechtlichen Logik von männlich – weiblich. Es nutzt die Abwertung von allem, was traditionell als weiblich angesehen wird, um seine Macht zu erhalten. Die Folgen davon sind unter anderem: niedrige Löhne in Pflegeberufen, die Einstufung von familiärer Sorgearbeit als Privatsache, Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, Femizide. Darüber hinaus sind queere Personen, die nicht in diese zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Vorstellungen passen, zusätzlicher Gewalt ausgesetzt. Das zeigt sich beispielsweise, wenn trans* Personen ihre Identität abgesprochen wird oder massive körperliche Übergriffe ihnen gegenüber ausgeübt werden. Und wer sich nicht eindeutig als Mann oder Frau ausweisen kann oder will, fällt ständig durch bürokratische Raster.
Das Patrarchat enteignen!
Mit Enteignung meinen wir, dem Patriarchat die Macht über materielle Ressourcen zu entziehen und seine diskriminierenden Denkmuster endlich abzuschaffen. Nur so können wir eine Gesellschaft gestalten, welche FLINTA* nicht mehr benachteiligt und welche die kapitalistische Ausbeutung des Planeten beendet. Institutionen wie Wohnungen, Krankenhäuser, Verkehr oder Energieversorgung müssen vergesellschaftet werden, um allen einen fairen Zugang zu ermöglichen. Diskrimierungsformen wie Sexismus, Queerfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und anderen müssen wir uns solidarisch entgegenstellen und aktiv daran arbeiten, diese wieder zu verlernen.
Unsere Vorbilder
Vorbilder für die Gestaltung einer feministischen Zukunft können wir in internationalen Befreiungsbewegungen finden. Sei es der isländische Frauenstreik von 1975, die indische Gulabi Gang oder in den aktuellen Geschehnissen im Iran und Kurdistan. Nehmen wir uns ein Beispiel — gehen wir am 8. März gemeinsam auf die Straße!